Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass die Gutenberg AG erfolgreich die umfassende Prüfung durch Print Quality nach ISO 12647 – ProzessStandard Offsetdruck «Premium-PSO» bestanden hat und nun Premium-PSO zertifiziert ist. Damit sind wir die einzige Druckerei in Liechtenstein, die diesen hohen Standard erfüllt. Diese Zertifizierung ist ein bedeutender Schritt für uns, da sie unsere Verpflichtung zu höchster Druckqualität und Farbgenauigkeit unterstreicht.
Bedeutung «PSO» und Unterschiede zur Premium-Zertifizierung
PSO steht für «ProzessStandard Offsetdruck». Dabei handelt es sich um einen Standard in der Druckindustrie, welcher hilft, die Qualität und Konsistenz von Druckerzeugnissen im Offsetdruck zu sichern. Der PSO Standard definiert spezifische Anforderungen an den Druckprozess, wie Farbmanagement, konstante Druckplattenbebilderung, korrekte Messtechniken, optimale Einstellungen der Druckmaschinen und regelmässige Kontrolle des Druckprozesses.
Der Hauptunterschied zwischen der Premium-PSO-Zertifizierung und dem herkömmlichen PSO-Paket liegt in der Tiefe der Prüfung und den zusätzlichen Anforderungen. So wird beispielsweise die Farbgenauigkeit strenger kontrolliert, was zu einem geringeren Toleranzbereich und einem engeren Spielraum führt.
Druckkennlinie als Schlüssel zur Farbpräzision
Das fertige Druckprodukt entspricht farblich nicht immer exakt der Vorlage, da sich die Tonwerte bis zum fertigen Druck verändern können. Doch warum ist das so? Beim Offsetdruck bestehen Bilder nicht aus durchgehenden Flächen, sondern aus winzigen Punkten, deren Grösse variiert. Beim Druckprozess dehnen sich diese Punkte aus, was als Tonwertzunahme bezeichnet wird. Weitere gängige Begriffe dafür sind Punktzuwachs, Punktverbreiterung oder Druckzuwachs. Diese Tonwertzunahme führt zu einem kräftigeren Druckbild als in der ursprünglichen Vorlage.
Genau an dieser Stelle kommt die Druckkennlinie ins Spiel. Sie ist ein sogenannter Fingerabdruck der Druckmaschine und zeigt an, wie stark die Tonwertzunahmen sind, sodass Korrekturen vorgenommen werden können, wenn die Werte ausserhalb der Toleranz liegen. Die Kennlinie entsteht aus den ermittelten Tonwertzunahmen, die durch Messungen an den gedruckten Bögen bestimmt werden. So lassen sich die Veränderungen der einzelnen Farben – Cyan, Magenta, Yellow und Black (CMYK) – genau analysieren und optimieren.
Warum muss man die Tonwertzunahme einer Druckmaschine ermitteln? Da eine Druckmaschine mechanischen, physikalischen und organischen Einflüssen unterliegt, druckt sie immer etwas voller, als es in der Vorlage vorgesehen ist. Ohne eine Korrektur würde dies zu unerwünschten Farbabweichungen führen. Die Ermittlung der Tonwertkurven ist daher entscheidend, um sicherzustellen, dass das Druckergebnis möglichst genau der Vorlage entspricht.
Information: Was beeinflusst die Tonwertzunahme?
Wie stark die Tonwertzunahme ausfällt, hängt unteranderem von der Saugkraft des Papieres ab. Je nach Papierart kann die Farbe leicht in die Oberfläche einziehen oder verlaufen, was zu grösseren Punkten und somit zu einer starken Tonwertzunahme führt.
Ebenso relevant ist der Rasterton. Dieser gibt an, wie viel Prozent einer Fläche mit Druckfarbe bedeckt ist – je höher der Wert, desto kräftiger erscheint die Farbe. Ein niedriger Rastertonwert bedeutet wenige und kleine Punkte, wohingegen ein hoher Rastertonwert grosse und miteinander verschwimmende Punkte bedeutet. Für die Tonwertzunahme bedeutet das:
- Niedriger Rastertonwert (unter 15%): Die Punkte sind klein und tragen so wenig Farbe in sich, dass sie sich nur wenig ausdehnen: geringe Tonwertzunahme
- Mittlerer Rastertonwert (15% bis 85%): Die Punkte tragen genügend Farbe in sich und dehnen sich stärker aus: hohe Tonwertzunahme
- Hoher Rastertonwert (über 85%): Die Punkte überlagern sich so stark, dass sie nicht genügend Platz haben, um sich auszudehnen: geringe Tonwertzunahme
Farbstandards nach ISO 12647 für den Offsetdruck
Die Toleranzen sowie der Farbraum werden durch Farbstandards bestimmt. Die Gutenberg AG hat im Rahmen der Premium-PSO-Zertifizierung die Farbstandards FOGRA51 und FOGRA52 erfolgreich in ihren Druckprozess integriert. Diese basieren auf dem ISO 12647 ProzessStandard und sorgen für eine präzise und konsistente Farbwiedergabe. Entwickelt wurden diese Farbstandards von der FOGRA (Forschungsgesellschaft Druck e.V.), einem internationalen Institut, das Normen und Prüfverfahren entwickelt, um die Farbgenauigkeit und Reproduzierbarkeit im Druck zu optimieren.
Während FOGRA51 den Farbraum für den Offsetdruck auf gestrichenem Papier definiert – einer beschichteten Oberfläche, die aufgrund der geringeren Farbaufsaugung eine niedrigere Tonwertzunahme aufweist – ist FOGRA52 speziell für ungestrichenes Papier, auch als Naturpapier bekannt, mit unbeschichteter Oberfläche und starkem optischem Aufheller ausgelegt. Für warmweisses ungestrichenes Papier wird weiterhin der FOGRA47 Standard empfohlen.
Geringere Farbtoleranzen bei Premium-PSO-Zertifikat
Im Vergleich zur herkömmlichen PSO-Zertifizierung sind die von der FOGRA definierten Toleranzgrenzen bei der Premium-PSO-Zertifizierung deutlich enger, sodass noch präzisere und farbverbindlichere Druckergebnisse erzielt werden. Liegen die Tonwertzunahmen der einzelnen Farben nicht innerhalb dieser Toleranzgrenzen, muss der Druckprozess korrigiert werden.
Abb.: Druckkennlinie der jeweiligen Farbe
Durch die Implementierung dieser Standards gewährleistet die Gutenberg AG präzise, reproduzierbare und hochwertige Druckergebnisse. Ob Broschüren, Flyer oder Magazine – wir sorgen für brillante Farben und höchste Qualität! Lassen Sie sich beraten und kontaktieren Sie uns noch heute.
Abb.: Bei der 1. Premium-PSO Urkundenübergabe v.l.n.r.: Vivian Bolter, Claudio Pfiffner, Gilbert Schneider (Drucksaal), Pascal Eichmann (Projektleiter), Rafael Skoczowski (print quality), Isani Porcic (Produktionsleiter) & Hubert Biedermann (Geschäftsleitung)
Folgen Sie uns auf:
Kontaktieren Sie uns:
il.grebnetugobfsctd-8e801c@eciffo
+423 239 50 50